Google+ ist ein frisches Social Network, das enormes Potential für Unternehmen und Marken bietet. Ein Standard-Satz, der jedem modernen Firmenchef direkt das Bild einer sozialen Goldgrube in den Kopf zaubert. Die Schlussfolgerung daraus: mit einer eigenen Google+ Seite werde ich mehr Produkte verkaufen oder meine Marke bekannter machen können!
Dies ist zum momentane Zeitpunkt jedoch ein Trugschluss, denn Google+ Seiten lohnen sich aktuell nur für mittelständische bis sehr große Unternehmen. Wer auf Facebook wie BMW 9.778.695 Fans (Stand 29.04.2012) besitzt, der hat auf Google+ zwar nicht genau so viele, mit 315.814 aber immerhin eine sehr beachtliche Zahl vorzuweisen. Kleine Unternehmen tun sich damit jedoch schwer.
Eine Google+ Seite lohnt sich nur für große Unternehmen
Die Gründe dafür sind relativ offensichtlich: wenn man in anderen sozialen Netzwerken bereits wenig (<10.000) Fans generieren konnte, so wird man auf Google+ nur schwer diese Zahl toppen können. Dies muss jedem Unternehmens- oder Firmenchef klar werden. Man muss dabei bedenken, dass selbst wenn Social Media Gurus von unendlichen Erfolgspotentialen sprechen auf Google+ sprechen, diese in aller erster Linie zunächst auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Vor allem in Deutschland, das oftmals als „gallisches Dorf“ der Internetwelt bezeichnet wird, ist die Ausgangslage sehr schwierig.
Sollte man deshalb keine Google+ Seite anlegen? Doch, denn dies ist schnell erledigt und man bietet möglichen Interessenten vorab eine kleine Anlaufstelle. Auch was zukünftige Vorteile im Bereich Suchmaschinenranking betrifft, geht man so auf Nummer sicher. Aber: eine große Fangemeinde auf Google+ aufzubauen erfordert einen hohen Zeitaufwand, der sich aktuell noch nicht auszahlt.
Persönlich auf Google+ aktiv werden
Momentan fahren kleinere Unternehmen am besten, wenn sie einen Mitarbeiter aus ihren Reihen, beispielsweise den PR-Sprecher, persönlich Google+ nutzen lassen. Er kann so neue Kontakte knüpfen, sich aktiv an Gesprächen beteiligen und die Marke nach außen hin authentisch repräsentieren. Falls es die Personalsituation nicht erlaubt oder das Unternehmen zu klein ist, kann man auch als Firmenchef selbst Google+ nutzen.
Mein Lieblingsbeispiel ist Reiner Bernhardt, ein selbständiger Bäckermeister. Auf seinem Google+ Profil teilt er regelmäßige Fotos von Torten und anderen Backleckereien, die er für Kunden gebacken hat. Dabei dokumentiert er via Fotos den Fortschritt vom rohen Teig bis zum fertigen Produkt. Ob bewusst oder unbewusst – Herr Bernhardt hat das Prinzip verstanden.
Sicherlich kann sich das Blatt auch in den nächsten Jahren wenden – zum jetzigen Zeitpunkt sollten Unternehmen definitiv im Vorfeld überlegen, ob sich der Zeit/Kosten-Aufwand rentiert. Letztendlich ist nichts schädlicher für das eigene Image, wenn man nur eine verweiste Google+ Seite hat, um überhaupt eine zu haben. Dann lieber persönlich als Vertreter des Unternehmens in Erscheinung treten, um dadurch der Community die eigene Marke näher zu bringen.