Bei der Ankündigungswelle der Google I/O Entwicklerkonferenz und dem Launch von Google+ Events ist ein neues Feature völlig untergegangen: Google+ History. Ich muss gestehen, auch ich hatte mich bisher nicht wirklich damit auseinandergesetzt, bis heute dann die erste Integration sichtbar wurde. Schauen wir uns das Feature genauer an.
Update: Google+ Geschichte wurde im Laufe der Zeit in Deutschland in Google+ Verlauf umbenannt.
Videos, gekaufte Apps – alles Google+ Verlauf
Google+ Verlauf, wie die Funktion bei uns in Deutschland heißt, sammelt alle Aktivitäten des eigenen Google Lebens und listet sie in einem Dashboard auf – in Echtzeit. Ein Beispiel, damit das Ganze weniger kryptisch klingt: Wenn ich mir auf Youtube ein Video anschaue (das von der Katze Maru ist wirklich empfehlenswert) wird es anschließend automatisch auf Google+ auf meiner Verlauf-Seite aufgelistet, inklusive Datum und Uhrzeit. Wenn ich möchte, kann ich es auch nun direkt mit anderen teilen.
So wie für Youtube funktioniert Google+ Verlauf bereits für den Play Store, für Erfahrungsberichte (Google+ Local), gegebene +1 externer Websites, Musik (Google Music) und einiges mehr. Alle Ereignisse werden in dem Dashboard gespeichert und sind zunächst nur für mich sichtbar. Dies kann man auf Wunsch auch ändern und gesehene Videos oder gehörte Musiktitel automatisch öffentlich teilen.
Bisher nur für Entwickler freigegeben
Zukünftig sollen auch Google externe Anwendungen diese Möglichkeit nutzen und solche Ereignisse ins Google+ Verlauf Dashboard fließen lassen. Angenommen du nutzt Foursquare und checkst in deinem Lieblingscafe ein. Dort liest du auf deiner Lieblings-Google+-Seite (diese hier 😉 ) einen tollen Artikel. Wenn sowohl Foursquare als auch die News-Seite Google+ History nutzen, werden beide Ereignisse, oder auch Moments, wie Google selbst sie nennt, gespeichert und automatisch ins History Dashboard geladen. Dabei wird das gleiche Prinzip verwendet, wie bei dem Instant-Foto-Upload, der alle via Smartphone geschossenen Bilder direkt auf Google+ hochlädt. Klappst du später nun deinen Laptop auf und besuchst Google+, kannst du deinen Freunden und Bekannten nun sowohl den lesenswerten Artikel als auch deinen Cafe-Besuch teilen.
Eine Info vorweg für alle, die sich vielleicht fragen, warum sie noch nicht den „Verlauf“-Button in ihrer Navigation finden: Diese Funktion steht bisher nur Entwicklern zur Verfügung. Ich habe zwar selbst aufgrund fehlender Programmierkenntnisse nicht vor, Apps dafür zu entwickeln – aber für erste Tests konnte eine Anmeldung über dieses Formular nicht schaden.
Erster Eindruck & Fazit
Auch wenn Google betont, das es sich hierbei um eine sehr frühe Version von Google+ Verlauf handelt und die Daten jederzeit verloren gehen können: Die ganze Mechanik ist eindrucksvoll und funktioniert wirklich sehr gut. Mir gefällt sehr gut, das ich letztendlich entscheide, welches Ereignis in meinem Stream angezeigt wird und welches nicht. Die Ansätze sind sehr gut und könnten für ein neues Level an Social-Sharing sorgen.
P.S. Für alle Datenschutzbesorgten: Google+ History wird nicht von heute auf Morgen einfach das gesamte Leben auf Google+ teilen. Zunächst sind alle Ereignisse auf privat gestellt und keiner, bis auf einen selbst, wird es sehen können, bis man selbst den Teilen-Button klickt. Ebenso gibt es eine Funktion die „Verlauf löschen“ heißt, mit der man jedes Ereignis direkt entfernen kann. Für Datenschutz ist somit gesorgt.
2 Comments on “Google+ History im Kurzcheck: Teile dein gesamtes Leben”
Für mich ist es nicht nur ein „privates Tagebuch“ mit sharing Funktion sondern ein erster Schritt für Drittanbieter Apps wie foursquare und Co. Zwar erst in der Zukunft aber ich denke Google testet es jetzt erst einmal mit seinen eigenen Diensten und wird es dann für andere App Anbieter freigeben. Google selbst betont ja immer wieder das sie „noch“ keinen guten „Lärmschutz“ haben aber Google+ History könnte ein erster Schritt sein.
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