Anfang der Woche stellte Instagram ganz frisch seine Instagram Stories vor. Ein neues Feature, durch das du deine Bilder und Videos einfach aneinander reihen und damit tolle Geschichten erzählen kannst. Alle Inhalte sind dann für 24 Stunden verfügbar und löschen sich danach. Sofern du nicht unter einem Stein lebst, wird dir aufgefallen sein: Hier hat man 1 zu 1 von Snapchat kopiert, was Instagram CEO Kevin Systrom fairerweise auch zugab. Natürlich wurden mit dem Update auch zahlreiche Stimmen laut, dass die Instagram Stories nun das Ende für Snapchat bedeuten würden. Warum das Bullshit ist, werde ich nachfolgend erläutern.
Instagram Stories sind gut…
Zunächst vorweg: Instagram hat einen super Job gemacht. Die Stories sind ziemlich gut integriert worden und nach meiner anfänglichen Skepsis finde ich es schlau gelöst, diese neue Inhalte aus dem normalen Fotostream auszugliedern und sie einfach oberhalb der Fotoleiste zu platzieren. So fühlen sich die Hardcore-Instagrammer nicht belästigt, weil sich für sie nichts ändert und alle anderen können sich trotzdem austoben.
Funktional sind die Instagram Stories in Sachen Bearbeitung einfacher gehalten, als bei Snapchat. Hier kann ich bisher nur auf den Bildschirm malen und Texte hinzufügen, bei Snapchat sind es Geofilter, Lenses und zahlreiche andere Spielereien. Instagram bleibt sich dabei treu, alles möglichst easy und intuitiv zu gestalten.
Was ebenfalls gleich zu Snapchat ist: Die Anzeige der Views (einfach hochwischen) und die Möglichkeit, direkt auf einzelne Story-Elemente per Nachricht zu antworten. Thats it. Wer jetzt immer noch glaubt, dass das ein Snapchat Killer ist, der hat die ganze Social Network Kiste nicht verstanden.
… aber keine Gefahr für Snapchat
Denn: Snapchat und Instagram haben zwei vollkommen unterschiedliche Ausrichtungen. Snapchat steht für schnellen Spaß, authentisches Gesnappe, für die Hässlichkeit (manchmal), für das Spontane. Instagram ist ähnlich wie ein Musuem, hier steht das Perfekte, das Kunstvolle im Vordergund. Frei nach dem Motto: 1000 Aufnahmen, ein finales Foto. Bei Snapchat sind es eher 1000 Snaps und eine Story.
Von daher werden natürlich hier und da einige User jetzt zu Instagram wechseln. Aber so what, Instagram wird weiter die Hochglanzplattform bleiben und hat mit den Instagram Stories jetzt ein Feature integriert, durch dass sich die ganzen perfekten inszenierten Herrschaften auch ENDLICH mal von ihrer echten Seite zeigen können, ohne die Plattform wechseln zu müssen.
Ich selbst bin seit Jahren auf Instagram, hab knapp 24.000 Follower. Meine Story-Inhalte erzielten pro Bild/Video rund 1.000 Views, was im Vergleich zu Snapchat (5.000 Views) nur ein Bruchteil ist. Das Ganze hängt aber auch damit zusammen, dass man auf Instagram deutlich mehr Leuten folgt, als auf Snapchat und dadurch die Konkurrenz größer ist.
Genug an der Stelle. Der Move von Instagram, eines DER Snapchats Features zu kopieren, macht mehr als Sinn. Auf der anderen Seite war es ja auch Instagram, das Fotofilter so beliebt gemacht hat. Von daher sehen wir hier wunderbar ein Geben und Nehmen auf Kosten der Innovation, die in beiden Fällen aber Sinn macht. Dagegen wirkt Twitter wie ein Astronaut, der vom Raumschiff gefallen ist und nun bewegungsunfähig durch den Weltraum irrt. Siehe Twitter Sticker…
Soweit meine Sicht der Dinge. Instagram Stories sind cool. Aber kein Snapchat Killer. Schönes Wochenende!
One Comment on “Nein, Instagram Stories ist kein Snapchat Killer”
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