Vergiss Artikel oder Videos: Stories allein sind die Zukunft, wenn du erfolgreich sein willst!

Philipp SteuerBlog, Social Media

Na, hast du die Headline gelesen und mit erhöhtem Puls draufgeklickt, um zu sehen, ob ich das Ganze wirklich ernst meine? Natürlich. Vollkommen. Schließlich hat Mark Zuckerberg das Ganze so oder so ähnlich gestern in seiner Meldung zu den Facebook Quartalszahlen ausgedrückt. Und der Mann ist kein Dummkopf. Doch ich würde dich dennoch bitte dir kurz Zeit zu nehmen, damit wir über diese gefährliche Aussage reden können.

Artikel sind tot. Lang lebe Video?!

Denn – ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als es hieß: Normale Artikel sind tot, Videos würden bei Facebook viel öfter angezeigt. Was folgte was richtig krass, denn zahlreiche Medien-Unternehmen stellten eine Vielzahl von Video-Menschen ein, schmissen zeitgleich aber auch die angestaubten Text-Only-Menschen raus. Ein riesiger Fehler. Denn Facebook hat bewiesenermaßen bei den Video Views gemauschelt. Im großen Titanic-rammt-Eisberg-Stil. Um bis zu 900 Prozent (!) wurden die Zahlen aufgehübscht. Unfassbar.
 
Mittlerweile haben auch die Medien-Unternehmen von damals kapiert, dass das geschriebene Wort immer noch sehr stark ist und man vielleicht doch besser damit fährt, sich auf seine Stärken zu konzentrieren, statt den Gesängen der Zuckerberg-Loreley blind ins Verderben zu folgen. Womit ich nicht sagen will, das Videos schlecht sind, im Gegenteil! Nur bekommen es bis heute in meinen Augen die wenigsten Menschen hin, richtig gute Video-Inhalte für sich effizient (Kosten / Nutzen) zu produzieren.

Stories als Heilsbringer

Zurück zu den Stories, die der Heilsbringer unserer verkorksten Internet-Welt sind. Die Stories waren es, die Snapchat für kurze Zeit zum coolsten Kind auf dem Pausenhof machten, bis die zuckerbergische Clique bestehend aus Facebook, WhatsApp und Instagram kam und Snapchat ungebremst in den Boden rammten. Und das Pausenbrot wegnahmen. Auch wenn das immer noch nach einer besseren Lovestory als Twilight klingt – Stories sind in meinen Augen tatsächlich der neue News-Feed geworden.

Wenn ich das Verhalten meiner Frau und den anderen Menschen in meinem Umfeld anschaue, dann heißt es schon lange: „Oh ja, das habe ich in deiner Story gesehen!“ Menschen, die Facebook Stories nutzen sind mir persönlich ja immer noch suspekt, ganz zu schweigen von meiner 18-jährigen Schwester, die ihre Australien-Abenteuer ausschließlich in ihren WhatsApp-Status ballert, genau so wie meine Tante ihre Prosecco-Abenteuer.

Neue Form der Kommunikation

Stories haben sich als festes Format etabliert, dennoch haben das rein inhaltlich die wenigsten Menschen hierzulande richtig auf dem Schirm. Von Unternehmen will ich gar nicht erst sprechen. Ich könnte schreien, wenn ich wieder eine Werbeanzeige in meiner Story habe, die NICHT für Stories optimiert wurde.

Die vergänglichen Stories sind eine tolle Form der Kommunikation – ungezwungen, schnell und vom Umfang her perfekt für unsere 3-Sekunden-Aufmerksamkeitsspanne. Dennoch ist die Halbwertszeit von 24 Stunden ein Problem, denn eine aufwendige Story kostet Zeit (und für Unternehmen Geld), was sich oft nicht rechnet.

Stories haben außerdem zum aktuellen Zeitpunkt einen weiteren Nachteil: Sie zahlen nicht auf den algorithmischen Wert des Profils ein. Um z.B. bei Instagram zu wachsen, musst du immer noch Bilder / Videos in deinen Feed posten. Stories sind hier lediglich die Kirsche, die ohne den leckeren Kuchen darunter einen Scheiß wert sind. Also aus Sicht des Algorithmus.

Stories sind nur ein Kanal, keine Strategie

Deshalb wäre es ein Fehler, jetzt alles über Bord zu werfen und voll und ganz auf Stories zu setzen. Stories sind lediglich ein weiterer Kanal und keine Strategie. Am effektivsten funktionieren sie, um auf bestehende Inhalte zu verweisen oder einen Aspekt näher zu erläutern. Die Damen von Mädelsabende machen das hervorragend, um mal ein gutes Beispiel zu nennen.

Stories können effektiv sein, ja. Stories können sogar je nach Plattform den Newsfeed ablösen, noch mal ja. Aber Stories allein werden dich, dein Unternehmen und alle anderen allein nicht erfolgreich machen, da es immer noch einer guten strategischen Basis bedarf, die wiederum zum Sender des Ganzen passen muss.

In diesem Sinne: Lass dich nicht von irgendwem einlullen und triff die Entscheidungen, die zu dir  / deinem Vorhaben passen. Das gilt für Stories genau so wie für Messenger-Anwendungen und all die neuen Dinge, die noch kommen werden.

P.S. Warum du nicht auf jeden Hype aufspringen solltest… oder doch?!

Über den Autor

Philipp Steuer

Hey, ich heiße Philipp und Ich helfe Menschen und Firmen wie Red Bull, Disney oder McDonald’s neue digitale Trends und Innovationen zu verstehen und sie richtig für sich einzusetzen. Beruflich segele ich unter der Flagge des Kommunikations-Startups hypr aus Berlin. Buch mich für einen Vortrag, einen Workshop oder eine Beratung. Erfahre hier mehr über mich oder besuch mich auf Twitter I Youtube oder Facebook+.