Es ist wahr: Facebook und Apple wollen mit einem Weltuntergangs-Gewinnspiel Google+ zerstören. Was zuerst nach einem schlechten Scherz klingt, könnte bereits am 21. Dezember wahr werden. Ehrlich. Weil Facebook. Weil Apple. Weil Weltuntergang. Weil Gewinnspiel!

Spaß bei Seite, die Welt wird sich auch am Freitag wie gewohnt weiterdrehen, darum soll es in diesem Beitrag auch gar nicht gehen. Eher um die Tatsache, dass Facebook, Apple, Gewinnspiele und in letzter Zeit auch der Weltuntergang (kennt ihr schon diese total coole(!) Weltuntergangsgrafik, die das Wetter für die kommende Woche zeigt?) sehr beliebte Themen sind, um auf Google+ in die angesagten Beiträge zu kommen. Warum?

Facebook. Der allseits deklarierte Feind eines jeden Google+ Nutzers. Dort, wo die Dummen „YOLO“ und Katzenbilder posten. Hier trifft sich der gemeine Pöbel, den man in der Bahn nicht mal Beachtung schenken würde. Diejenigen aus der Grundschule, mit denen keiner spielen wollte. Die BILD-Leser.

Apple. Das Milliarden-Unternehmen aus Cupertino liefert sich ein Kopf an Kopf Rennen mit Facebook auf der Google+ Hassskala. Weil Apple-Produkte nur von Apple-Geeks gekauft werden, um ihr nicht vorhandenes Ego zu steigern. Und weil die Produkte zwar solide produziert sind – aber niemals – an Android und Samsung-Produkte ran reichen werden.

Gewinnspiele. Nichts funktioniert auf Google+ besser als Gewinnspiele. Der Gewinn kann dabei ein Samsung Galaxy S3 sein – ich liebe das Handy – muss es aber nicht, damit der Beitrag geteilt, geplusst und kommentiert wird. Oft reichen auch kleinere Gewinne, um ordentlich Buzz und neue Follower zu generieren. Weil umsonst. Für einen Klick.

Weltuntergang. Das momentan beliebteste Thema, denn sind wir ehrlich: Wenn am Freitag wirklich jemand das Licht ausknippst, würden die wenigsten ruhig bleiben, ich auch nicht. Okay, vielleicht würde ich eine Weltuntergangs-Community gründen oder ein Last-Minute-Weltuntergangs-Event erstellen und alle einladen.

Meckern geht immer. Egal zu welchem Thema.

Um einen super erfolgreichen Beitrag auf Google+ zu erstellen, müßte man somit nur die vier oben genannten Themen in einen Topf werfen und in einem Artikel veröffentlichen – genug Potential zur Aufregung hätte er ja, oder?

Falls ihr euch immer noch fragt, was ich überhaupt mit diesem Beitrag möchte: Ganz einfach! Ich kann die Sorte User nicht verstehen, die sich darüber aufregen, dass manche Themen oft auf Google+ auftauchen und gepushed werden. Letztendlich kann doch jeder User selbst entscheiden, welche Inhalte er lesen oder ausblenden möchte. Google+ bietet da genügend Möglichkeiten, den eigenen Nachrichtenstrom zu filtern. Aber meckern ist oft schlichtweg einfacher.

Auf Google+ ist die Elite. Der Rest kann ruhig bei Facebook bleiben!

Bezeichnend ist die Tatsache, dass jeglicher Spaßcontent oder sonstige sinnfreie Inhalte direkt mit „Sind wir hier bei Facebook?“ in Frage gestellt werden. Klar, ich lese auch gerne tiefgründige Artikel und freue mich über nützliche Informationen zu meinen Lieblingsthemen aber: Dieses Elite-Denken ist einfach Schwachsinn, denn Google+ besitzt die gleichen Mechanismen wie andere soziale Netzwerke auch. Menschen kommen an einem virtuellen Ort zusammen, um mit anderen Menschen zu interagieren. Der einzige Unterschied momentan ist, dass sich die Zielgruppe aktuell unterscheidet. Dank der deutschen Google+ Nutzerumfrage 2012, die ich Anfang Dezember durchgeführt habe und bei der über 2.000 Nutzer mitmachten, weiß ich, dass der durchschnittliche deutsche Google+ User zwischen 30 – 35 Jahren alt ist. Dass sich die Ansichten dieser Altersgruppe mit der viel jüngeren auf Facebook unterscheiden, ist nicht verwunderlich.

In Zukunft wird es auch auf Google+ einen Wandel geben, wenn das Netzwerk im gleichen Tempo weiterwächst, wie es momentan der Fall ist (+14 Mio. aktive Nutzer pro Monat). Dann werden auch jüngere Nutzer kommen, die für die Älteren von euch wenig sinnvolle Inhalte liefern werden. Sollte man das unterbinden? Nein! Denn 1. nutze ich ein freies Netzwerk doch genau aus dem Grund, die unterschiedlichsten Sachen teilen zu können, ohne dass mir jemand vorschreibt, was ich posten darf und was nicht. Und 2. erschafft man mit dieser Anti-Haltung auch – freiwillig oder unfreiwillig – ein falsches Bild von Google+, dass dort nur Geeks und Besserwisser unterwegs seien.

Keine Panik – Die ist eine Übung

Diese Ausführung soll jetzt kein Aufruf sein, nur noch sinnfreie Inhalte zu posten, keine Sorge. Ich finde Google+ großartig und bin schon seit längerer Zeit öfter dort, als auf Facebook oder Twitter. Nicht, weil ich einen Groll gegen die Netzwerke hege, sondern weil ich die Diskussionen auf Google+ mag. Und die User. Und die unterschiedlichen Themen. Ganz egal ob Facebook, Apple, Gewinnspiele oder der Weltuntergang. Postet was euch Spaß macht und hört nicht auf die anderen. In diesem Sinne: Habt eine schöne Rest-Adventszeit!

Die Neuauflage meines Buches Plus Eins: Das Google+ Buch für Jedermann erscheint im Februar 2013. Trage dich in den Newsletter ein, um auf dem Laufenden zu bleiben.