Mach, was Du nicht kannst – Warum dabei der Start das Wichtigste ist

Philipp SteuerBlog, Personal2 Comments

Es war vergangene Woche, als in Hamburg bei den Online Marketing Rockstars zwei meiner Lieblingsspeaker auftraten. Zum einem Gary Vaynerchuk, seines Zeichens Investor, Chef einer großen Marketingagentur und und und. Zum anderen Casey Neistat, Everybody’s YouTube Darling. Um’s kurz zu machen: Beide haben es geschafft und leben – vielleicht manchmal zu viel – das Leben auf der Überholspur. Ich verfolge beide jetzt schon mehrere Jahre und weiß mittlerweile eigentlich zu 99%, was sie auf der Bühne erzählen werden. Im Grunde geht es um folgendes: Du kannst alles schaffen, wenn du endlich damit anfängst. Noch kürzer: Arsch hoch, sonst passiert nichts.

Nach dem Hype folgt erstmal NICHTS

Doch wie geht es nach einem anheizenden Vortrag oder diesem ziemlich motivierendem Video weiter? Du wirst gehyped und an deinen inneren Wunsch erinnert, jetzt endlich mit dem lange geplanten Podcast anzufangen. Mit dem Buch. Dem Blog. Dem YouTube-Kanal. Es heißt dann oft „Ja, ich plane da was, ich muss aber noch vorher X und Y machen. Aber dann fange ich an. Gut, dass ich den Talk von Gary oder das Video von Casey gesehen habe!“. Klingt ja nach einer Selbsterkenntnis, führt dann aber immer zu folgendem: ______. Richtig, nichts.

Denn die Keynote gab es an einem Freitag, das Video an einem Samstag, dann kam der Sonntag und Montag sitzt du dann wieder abgefuckt an deinem Arbeitsplatz und denkst dir: Ja gut, ich kann den Podcast, Blog whatever ja noch ein anderes Mal machen.

DAS wird tatsächlich in den wenigsten Fällen passieren, weil wir einfach Menschen sind. Eine Spezies, die extrem beschissen darin ist, schwierig wirkende Dinge umzusetzen. Dafür sind wir Meister im „lange planen“ und „auf den richtigen Moment warten“. Doch der wird nie kommen, sorry. Es gibt zwar eine Hand voll Menschen, die total fokussiert auf ihr Ziel hinarbeiten, aber die Mehrheit von uns sieht eher das, was sie vom Erreichen des Ziels abhält („Ich kann morgen früh nicht eine Runde joggen gehen, weil meine Laufhose noch in der Waschmaschine ist“).

Ein Hoch auf den Zeigarnik-Effekt

Ich habe mich lange gefragt, ob sich die Wissenschaft damit nicht auch schon befasst hat. Ja, hat sie. Und sie kam zu dem Schluss: Für dich, mich und alle anderen Menschen um uns herum ist es extrem wichtig, dass wir eine Aufgabe beginnen. Denn dann tritt der Zeigarnik-Effekt in Kraft, der besagt, dass wir uns an unerledigte Aufgaben besser erinnern, als an abgeschlossen. Heißt im Klartext: Was wir angefangen, aber nicht beendet haben, ist wie ein ständiges, nerviges Jucken, was letztendlich dazu führt, dass wir uns um eine Lösung des Problems / der Aufgabe kümmern.

Genau deshalb ist es wichtig, dass du am besten jetzt gleich noch anfängst, deinen Blog aufzusetzen oder das Skript für deinen nächsten Podcast zu schreiben. Vermeide dabei, die Aufgabe ZU groß zu machen (Ich werde den Blog erst öffentlich machen, wenn ich 20 Artikel in 10 unterschiedlichen Kategorien geschrieben habe!), denn dann wirst du vermutlich nie die Überwindung haben, anzufangen.

Also los, fang an. Denn es wird niemand anderes für dich tun.

Über den Autor

Philipp Steuer

Hey, ich heiße Philipp und Ich helfe Menschen und Firmen wie Red Bull, Disney oder McDonald’s neue digitale Trends und Innovationen zu verstehen und sie richtig für sich einzusetzen. Beruflich segele ich unter der Flagge des Kommunikations-Startups hypr aus Berlin. Buch mich für einen Vortrag, einen Workshop oder eine Beratung. Erfahre hier mehr über mich oder besuch mich auf Twitter I Youtube oder Facebook+.

2 Comments on “Mach, was Du nicht kannst – Warum dabei der Start das Wichtigste ist”

  1. Hi Philipp, danke für deinen Artikel. Auch ich verfolge Gary seit ´ner ganzen Weile und lese auch gerade sein neues Buch. Zum einen weil es wirklich motivierend ist und zum anderen weil er ziemlich unkonventionell an gewisse Dinge rangeht. Ich glaube gerade wir Deutschen fangen erst nach einer langen Planung, weil wir vorher noch das Risiko abschätzen wollen UND vor allem auf gar keinen Fall scheitern wollen. Die Amerikaner sehen Fehler und Scheitern ja als Hilfreiches. Ich finde, diese Einstellung brauchen wir hier mehr. Klar, anfangen ist wichtig. Aber sich nicht vor dem Fehler zu fürchten dann das zweite. Ich hoffe, dass auch durch solche Keynotes sich deutsche Marketer mehr trauen. Einfach mal was wagen 🙂 BG aus Rostock City.

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