Twitter-Update: Warum ich 280 Zeichen pro Tweet gut finde

Philipp SteuerSocial Media3 Comments

Vor fünf Tagen zog ein großes Gewitter im Twitterland auf – Chef Jack Dorsey verkündete, dass das 140 Zeichenlimit auf 280 angehoben wird.

Boom. Nach dieser Meldung fiel nicht nur Jack, sondern das gesamte Twitter-Team innerhalb weniger Sekunden in die Ungnade der Community.

„Das sei nicht mehr Twitter!“ oder „Wir sind hier nicht bei Facebook!“ las ich in meiner Timeline. Und auch ich selbst dachte ähnlich. Doch ich habe mich getäuscht.

Was man mit 280 Zeichen nicht machen sollte…

Zunächst vorweg: Die 280 Zeichen werden erst nach und nach für alle freigeschaltet. Aktuell kannst du dir das Ganze aber schon per kleinem Hack via Tweetdeck freischalten.

Genau das tat ich und – sorry nochmal dafür liebe Timeline – ich trollte erstmal darauf los. Ich wollte feststellen, was man alles so mit 280 Zeichen machen kann. Das Ergebnis:

Doch das reichte mir noch nicht. Ich setzte noch eins drauf.

Wofür sich 280 Zeichen hervorragend eignen…

Mal abgesehen vom Getrolle oben – so wird sich kaum jemand verhalten. Und wenn doch, werde ich ihm entfolgen. Ich hab noch nicht nachgesehen, gehe aber davon aus, dass durchaus einige in meiner Gefolgschaft meine kleinen Experimente nicht so toll fanden. Vor allem, als der nervigste Tweet auch noch 93 Mal retweetet wurde. Sorry Twitter!

Was ich an den 280 Zeichen großartig finde? Endlich mehr Platz für Meinung. Oftmals gehen wichtige Infos / Wörter, mit der man einen Tweet besser deuten kann, unter. Ebenso weitere Erklärungen, warum ein geteilter Artikel z.B. lesenswert ist. Hier ein Beispiel:

Das sind 229 Zeichen. Mein Kommentar wäre nach dem Wort „hacken“ abgeschnitten gewesen. Ein weiteres gutes Beispiel:

Ich habe die Serie nicht gesehen. Aber es wäre deutlich schwerer gewesen, die Meinung in 140 Zeichen zu verpacken.

Mehr Platz für Meinungen & Kommentare

Je mehr ich über dieses Update nachdenke, desto mehr ergibt es für mich Sinn. 140 Zeichen hatte man damals nur wegen der SMS-Länge gewählt, heute schreibt jeder WhatsApp.

Ich nutze Twitter gerade wegen der Meinungen und Kommentare andere. Für die gibt es zukünftig mehr Platz. Auch den Kundenservice wird es für Unternehmen vereinfachen, die so mehr Fragen stellen oder Infos liefern können.

Ob es Twitter retten wird? Nein, da fehlt einfach nach wie vor eine funktionierende Monetarisierung. Macht es Twitter für mich besser? Ja!

P.S. Viele Nutzer wünschen sich, dass man Tweets nachträglich editieren kann. Fände ich nur dann gut, wenn es auf 20 – 30 Sekunden limitiert ist. Sonst könnte jeder, der einen Tweet mit vielen Retweets hat, jederzeit die Botschaft ändern, was gut, aber auch ziemlich böse ausgehen kann…

Über den Autor

Philipp Steuer

Hey, ich heiße Philipp und Ich helfe Menschen und Firmen wie Red Bull, Disney oder McDonald’s neue digitale Trends und Innovationen zu verstehen und sie richtig für sich einzusetzen. Beruflich segele ich unter der Flagge des Kommunikations-Startups hypr aus Berlin. Buch mich für einen Vortrag, einen Workshop oder eine Beratung. Erfahre hier mehr über mich oder besuch mich auf Twitter I Youtube oder Facebook+.

3 Comments on “Twitter-Update: Warum ich 280 Zeichen pro Tweet gut finde”

  1. Hi Phil, anfänglich war ich etwas erstaunt darüber dass Twitter den Test startet, die Tweets von 140 Zeichen auf 280 Zeichen hochzuschrauben. Der ausgesuchte Kreis ( logischerweise alle mit der Verifizierung) hat die Chance, dies ausgiebig zu testen. Meine Befürchtung allerdings wird sein, dass Twitter dann nur dem auserwähltem Kreis die 280 Zeichen dauerhaft zur Verfügung stellt.
    Sprich, solange man mit Twitter Ads kein Geld in die Kasse spült, werden die Verifizierung und die verlängerten Tweets nur der zahlenden Gruppe zur Verfügung stehen.
    Mag sein, dass ich jetzt falsch liege, ist ein reines Bauchgefühl..

  2. Hmm, ich bin nach wie vor skeptisch. Beide Beispiele der erweiterten Erklärungsmöglichkeiten hätten, sinnvoll gekürzt, auch in 140 Zeichen vermittelt werden können. Auch verstehe ich nicht, warum man das neue Limit ausgerechnet auf 280 gesetzt hat, wenn es doch nicht mehr an der SMS-Ära festhalten möchte. Allerdings bezweifle ich, ob und wie stark die Neuerung Twitter überhaupt verändern wird: Der Durchschnitts-Tweet krazt doch sowieso kaum an der 140er-Grenze…

  3. Pingback: Lesenswerte Links – Kalenderwoche 40 in 2017 - Ein Ostwestfale im Rheinland

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