3 Dinge die Google+ ändern muss

Philipp SteuerBlog, Google4 Comments

Ich bin ein großer Fan von Google+ und staune Woche für Woche über die neuen Features, die zur Verbesserung eingebaut werden. So sehr man auch auf offizieller Seite bemüht ist, Google+ jeden Tag ein Stückchen besser zu machen: Hier und da gibt es noch deutlichen Optimierungsbedarf.

Das Private-Nachrichten-System, das keines ist

Ein Hauptmanko der derzeitigen Google+ Version ist sicherlich, dass man keine privaten Nachrichten in dem Maße schreiben kann, wie man es aus anderen Netzwerken gewohnt ist. In Form eines integrierten Nachrichtensystems, so wie es bei Facebook, Myspace und selbst bei StudiVZ vorhanden ist.

Natürlich kann man private Nachrichten auf die Art schreiben, in der man einen Beitrag nur mit einer speziellen Person teilt. Aber sind wir ehrlich: So eine Nachricht wird sehr schnell übersehen. Zudem ist sie per Suche nicht direkt auffindbar noch kann man die geschriebenen, privaten Nachrichtendurchsuchen. Selbst auf Twitter ist dieses Feature vorhanden. Hinzu kommt noch ein weiterer Punkt: Wenn man beim Veröffentlichen des Beitrages nicht penibel auf die Sichtbarkeitseinstellung achtet, können die private Nachricht plötzlich alle anderen auf Google+ lesen, bis man den Fehler bemerkt.

In unseren Augen steht sich Google+ dabei selbst im Wege, da man bei diesem Prozedere versucht hat, krampfhaft anders zu sein. Sehr zum Leidtragen der Usability, denn so macht das Schreiben privater Nachrichten keinen Spaß.

Die Liste interessanter Menschen und Seiten, die keinem etwas bringt

Die Suggested User List (Liste interessanter Menschen und Seiten, kurz SUL) ist ebenfalls alles andere als optimal. Die Vorschläge sehen zuerst die User, die sich neu bei Google+ anmelden. Unterteilt in verschiedene Kategorien sind diverse Personen und Seiten aufgelistet, die es laut Google+ zu folgen lohnt. Am Beispiel von GZSZ Gute Zeiten schlechte Zeiten wird dies besonders deutlich: Obwohl die Seite in der SUL zu finden ist und sich mit über 29.000 Followern unter den Top 10 der deutschen Seiten befindet, wurde der letzte Beitrag vor über zwei Wochen gepostet. Aktiv und interessant sieht eindeutig anders aus!

Was ist so besonders an der SUL? Nun ja, wer sich in dieser Liste befindet (Google schweigt zu den genauen Selektionsverfahren), erhält durch die besondere Position zahlreiche neue Follower jeden Tag, da sie mit einem Klick direkt am Anfang von neuen Nutzern gefolgt werden können. Was in Deutschland noch überschaubare Ausmaße annimmt, hat in Amerika ganz andere Dimensionen: Dan Harbison, Interactive Marketing and Media Director des NBA Teams Portland Trail Blazers, sagte Mitte Februar 2012 via Twitter, dass rund 45.000 neue Nutzer in 4 Tagen zur dazugehörigen Seite hinzugekommen sind, seit man zur SUL hinzugefügt wurde.

Das Problem wäre sehr schnell gelöst, wenn man es wie die Jungs von CircleCount machen würde, die auf dieser Unterseite die Google+ User anhand der Anzahl ihrer durchschnittlichen +1, Share und Kommentar-Anzahl ranken. Würde diese Nutzer in der SUL berücksichtigt, würden sie zum einen davon profitieren, ja – aber auch die neuen User auf Google+, die dadurch beliebte Menschen und Seiten und eben keine Profilleichen zu den eigenen Kreisen hinzufügen würden.

Seitenverwaltung in der mobilen Google+ App

Im November 2011 war es erstmals möglich, eigene Seiten für Unternehmen, Marken o.Ä anzulegen. Nach einem halben Jahr hat es Google+ leider immer noch nicht geschafft, die Seiten-Verwaltung per mobiler App zu ermöglichen. Vor gut einer Woche wurde zwar das neue App Design für iOS-Geräte vorgestellt, die bereits angesprochene Seiten-Admin-Funktion wird es scheinbar auch nicht in der bald erscheinenden, neuen Android-Version geben.

Selbst Facebook, das mobil so steinzeitlich unterwegs ist, bietet diese Funktion mittlerweile schon vereinzelt an. Wenn Google+ nicht den Anschluss verpassend will, muss dieses Feature mit einem neuen Update kommen. Schließlich wird die ganze Welt immer mobiler.

Fazit: Ausbessern und Optimieren

Wie oben bereits schon erwähnt bin ich im Allgemeinen sehr zufrieden mit Google+. Wenn die genannten drei Baustellen erst einmal behoben sind, wird das Google+ Erlebnis noch ein Stück besser. Vor allem die Umstellung der SUL wäre ein Verbesserung, die für viele noch glücklichere Gesichter sorgen würde. Wann und ob mögliche Änderungen kommen, ist bisher ungewiss. Ich freue mich auf jeden Fall schon mal darauf.

Über den Autor

Philipp Steuer

Hey, ich heiße Philipp und Ich helfe Menschen und Firmen wie Red Bull, Disney oder McDonald’s neue digitale Trends und Innovationen zu verstehen und sie richtig für sich einzusetzen. Beruflich segele ich unter der Flagge des Kommunikations-Startups hypr aus Berlin. Buch mich für einen Vortrag, einen Workshop oder eine Beratung. Erfahre hier mehr über mich oder besuch mich auf Twitter I Youtube oder Facebook+.

4 Comments on “3 Dinge die Google+ ändern muss”

  1. Hallo Philipp,

    ein weiterer Punkt fehlt auf der Liste: Ich bevorzuge Kommentare hier im Blog. Doch kommentiert wird in der Regel auf Google+. Kommentiere ich also hier, auf Google+ oder auf beiden?!?

    Zu dem, was Du zum Privaten Nachrichtensystem schreibst, stimme ich Dir voll inhaltlich zu. Aus den schon von Dir genannten Gründen schreibe ich auch grundsätzlich keine privaten Nachrichten im Sinne von persönlichen, nur für mein Gegenüber bestimmten Nachrichten. Für solche Nachrichten nutze ich dann doch lieber die direkten Nachrichtenmöglichkeiten in den jeweiligen Profilen.

    Mit der SUL meinst Du bestimmt diese neue aufgezwungene Liste, die seit einigen Tagen oft beim Laden der Seite kommt – absolut überflüssig und eine Belästigung. Zudem komme ich erst mit mehreren Schritten zu meinem Stream. Einfach nur ätzend!!!

    Da Google weder Blogs noch die Streams verfolgt, möchte ich Dich gerne fragen, ob Du diesen Artikel über den Feedback-Button auch an Google direkt weiter geleitet hast?

    Schönes Wochenende
    Gerhard

  2. Ich stimme in allen Punkten zu. Eine Ergänzung: Google muss endlich seine API freigeben! Gerade als Nutzer von Hootsuite, Tweetdeck und Co. ist es extrem ärgerlich, dass man damit alle wichtigen Netzwerke, nur nicht Google+ mit Inhalt versorgen kann.

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